Die Urner Kantonalbank (UKB) ist erfolgreich in die neue Strategieperiode 2022 – 2025 gestartet und erreichte damit die sich selbst gesetzten Ziele. Die Kundenausleihungen sind um 1.9 % gewachsen und haben erstmals die Marke von CHF 3 Mrd. übertroffen. Der Jahresgewinn beträgt CHF 17.1 Mio. Ende März 2022 wurde der neue Hauptsitz am Bahnhofplatz 1 in Altdorf bezogen. Zudem wurde im Jahr 2022 eine strategische Kooperation mit der Weibel Hess & Partner AG, Luzern, eingegangen. Die Gewinnausschüttung an den Kanton wurde erhöht und liegt neu bei CHF 7.2 Mio.
Die operativen Erträge haben gegenüber dem Vorjahr um CHF 0.9 Mio. auf CHF 44.2 Mio. zugenommen (Vorjahr: CHF 43.3 Mio.). Im Berichtsjahr konnten wiederum erfolgswirksam CHF 0.2 Mio. (Vorjahr: CHF 1.8 Mio.) Wertberichtigungen für Ausfallrisiken aufgelöst werden. Der Geschäftsertrag hat sich von CHF 45.0 Mio. auf CHF 44.4 Mio. um CHF -0.6 Mio. reduziert. Der Geschäftsaufwand hat sich von CHF -26.0 Mio. auf CHF -25.1 Mio. vermindert. Die Wertberichtigungen auf Beteiligungen sowie Abschreibungen auf Sachanlagen haben insbesondere aufgrund der Inbetriebnahme des neuen Hauptsitzes auf CHF -1.9 Mio. zugenommen (Vorjahr: CHF -0.9 Mio.). Gegenüber dem Vorjahr hat sich der Gewinn von CHF 18.2 Mio. um -5.9 % auf 17.1 Mio. reduziert. Das Wichtigste in Kürze:
In CHF Mio. | 31.12.2022 | 31.12.2021 |
Kundenausleihungen | 3'012.4 | 2'954.9 |
Kundengelder | 2'137.3 | 2'113.6 |
Eigenkapital | 328.2 | 318.3 |
In CHF Mio. | 31.12.2022 | 31.12.2021 |
Brutto-Erfolg Zinsengeschäft | 33.5 | 33.4 |
Netto-Erfolg Zinsengeschäft | 33.8 | 35.1 |
Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft | 8.2 | 8.5 |
Geschäftsertrag | 44.4 | 45.0 |
Geschäftsaufwand | -25.1 | -26.0 |
Geschäftserfolg | 17.3 | 17.9 |
Gewinn | 17.1 | 18.2 |
31.12.2022 | 31.12.2021 | |
Eigenkapitalquote | 9.0% | 8.9% |
Erfreuliche Ertragslage
Der Brutto-Erfolg Zinsengeschäft erhöhte sich erfreulicherweise um 0.5 % auf CHF 33.5 Mio. Angesichts der Zinsentscheide der SNB im Jahr 2022 sind positive Zinsen seit dem September 2022 wieder Realität. Aufgrund der hohen Qualität des Kreditportfolios konnten einmal mehr Wertberichtigungen für Ausfallrisiken von CHF 0.2 Mio. aufgelöst werden (Vorjahr: CHF 1.8 Mio.). Die Kundenausleihungen erhöhten sich gegenüber dem Vorjahr um 1.9 % auf CHF 3'012.4 Mio. Ebenfalls gewachsen sind die Kundengelder. Diese erhöhten sich um CHF 23.7 Mio. (1.1 %) auf CHF 2'137.3 Mio. Mit den positiven Zinssätzen hat im Berichtsjahr insbesondere ein Revival der Festgelder und Kassenobligationen stattgefunden. Als weitere Refinanzierungsmöglichkeit werden insbesondere die Pfandbriefdarlehen genutzt. Diese haben im Berichtsjahr um CHF 33 Mio. zugenommen.
Der Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft reduzierte sich leicht um -3.0 % auf CHF 8.2 Mio. (Vorjahr: CHF 8.5 Mio.). Dies ist insbesondere darauf zurückzuführen, dass der Kommissionsertrag Wertschriften- und Anlagegeschäft rückläufig war. Die Finanzmärkte haben sich im Jahr 2022 negativ entwickelt. Der Erfolg aus dem Handelsgeschäft hat deutlich von CHF 1.1 Mio. auf neu CHF 1.6 Mio. zugenommen. Dies ist auf die hohe Volatilität der Finanzmärkte zurückzuführen, welche Absicherungsgeschäfte zur Folge hatten. Der übrige ordentliche Erfolg hat ebenfalls deutlich zugenommen und beläuft sich auf CHF 0.8 Mio. (Vorjahr: CHF 0.3 Mio.). Dies ist darauf zurückzuführen, dass ein weiterer Teil der Fläche am neuen Dienstleistungsgebäude, Bahnhofplatz 1, Altdorf, vermietet werden konnte.
Entwicklung der Kosten und des Geschäftserfolgs
Trotz beachtlicher Kosten für verschiedene Digitalisierungs- und IT-Projekte konnte der Geschäftsaufwand durch striktes Kostenmanagement um -3.4 % auf CHF -25.1 Mio. reduziert werden. Demgegenüber steht eine Erhöhung der Abschreibungen um CHF -1.0 Mio. auf CHF -1.9 Mio., welche primär auf die erstmalige pro-rata Abschreibung des Neubaus am Bahnhofplatz 1 sowie Abschreibungen für aktivierte Projekte zurückzuführen sind. Insgesamt reduzierte sich der Geschäftserfolg um -3.3 % auf CHF 17.3 Mio.
Höhere Gewinnausschüttung
Die Bank verfügt per 31.12.2022 über Eigenmittel von CHF 328.2 Mio. (Vorjahr: CHF 318.3 Mio.). Die Eigenkapitalquote erhöhte sich gegenüber Ende Vorjahr leicht auf 9.0 % (Vorjahr: 8.9 %). und die CET1-Quote steht bei 19.4 % (Vorjahr: 19.3 %). Die Bank übertrifft die Mindestanforderungen der eidgenössischen Finanzmarktaufsicht FINMA und der Eigentümerin deutlich. Die Urner Kantonalbank bietet damit dem Kanton und ihrer Kundschaft Sicherheit und ist im Hinblick auf weiter steigende Anforderungen seitens des Regulators gut gerüstet. Im Berichtsjahr schüttet die Urner Kantonalbank mit CHF 7.2 Mio. einen höheren Gewinn an den Kanton Uri aus.
Strategie 2025
Im ersten Jahr der neuen Strategieperiode 2025 konnten bereits wichtige Meilensteine erreicht werden. «Die strategische Kooperation mit Weibel Hess und Partner AG ist gut gestartet und erlaubt es der UKB, ihr Angebot für Privat- und Firmenkunden Schritt für Schritt auszubauen. Ebenfalls kommt die Umsetzung der Nachhaltigkeitsagenda gut voran», sagt Christoph Bugnon, CEO der Urner Kantonalbank. Mit der Strategie 2025 werden die ökologische, ökonomische und gesellschaftliche Nachhaltigkeit als fester Bestandteil in das Geschäftsmodell der Urner Kantonalbank verankert. Der Umwelttag in Andermatt sowie die Etablierung der Klimagespräche zur Sensibilisierung der Mitarbeitenden waren weitere Schritte. Auch in Zukunft wird die Nachhaltigkeit ein zentrales Thema der Urner Kantonalbank bleiben
Ebenso konnten im Zusammenhang mit der Strategieperiode 2025 verschiedene Vorhaben zur Optimierung der Kundenschnittstelle und zur Digitalisierung von Prozessen erfolgreich vorangetrieben werden.
Neue Bezahllösungen mit Debitkarte und TWINT
Die Weiterentwicklung des Produkte- und Dienstleistungsangebots ist im Berichtsjahr vorangeschritten. So wurde die neue Debit Mastercard im Herbst 2022 lanciert, dessen Kartendesign die lokale Verankerung mit den Bergsilhouetten «Bristen» oder «Schärhorn» symbolisiert. Zudem bietet die Urner Kantonalbank ihren Kundinnen und Kunden die Direktanbindung ihres Kontos mit der TWINT-App.
Anerkennungspreis 2023 geht an Gesundheitsförderung Uri
Der Anerkennungspreis geht dieses Jahr an den Trägerverein Gesundheitsförderung Uri. Dem Trägerverein liegt es am Herzen, die Lebensqualität aller Menschen im Kanton Uri zu fördern und sie in gesundheitlichen Fragen zu unterstützen. Für dieses Engagement erhält der Trägerverein Gesundheitsförderung den Anerkennungspreis 2023 der Urner Kantonalbank. Dieser ist mit CHF 20'000 dotiert und wird vom Bankrat jedes Jahr an eine gemeinnützige Institution verliehen. Die Übergabe und Würdigung des Anerkennungspreises an den Trägerverein Gesundheitsförderung Uri erfolgt am 15. März.