UKB Nachhaltigkeit Transparenz durch CO2-Fussabdruck

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Die Urner Kantonalbank (UKB) hat mit der Strategie 2025 die ökologische, ökonomische und gesellschaftliche Nachhaltigkeit als festen Bestandteil des Geschäftsmodells verankert. Dafür wurde die Ausgangslage geschaffen, indem die CO2-Emissionen der UKB im Jahr 2021 und 2022 gemessen wurden. Das Ziel ist die kontinuierliche Verringerung der Emissionen und die Etablierung eines klimaneutralen Betriebes per 31. Dezember 2025.

Warum will die UKB CO2-neutral werden?

Der Klimawandel wird als eine der grössten Herausforderungen des 21. Jahrhunderts gesehen. Die Folgen sind heute schon sowohl schweizweit als auch im Kanton Uri zu bemerken und werden sich in Zukunft noch verstärken. Nebst der fortschreitenden Erwärmung sind vermehrt trockene Sommer, intensivere Niederschläge, mehr Hitzetage und zunehmend schneearme Winter absehbare Folgen eines ungebremsten Klimawandels. Hinzu kommt der Verlust der Biodiversität und der Gletscherschwund. Beispielweise zeigte eine Studie der ETH, dass sich das Volumen der Schweizer Gletscher zwischen 1931 und 2016 halbierte. Prognosemodellierungen zeigen, dass sich der Gletscherschwund weiter beschleunigen wird. Eine Verhaltensänderung in sämtlichen Bereichen der Menschheit ist notwendig, damit die Vermeidung oder Reduktion von Treibhausgasemissionen erfolgt. Ohne Entgegenwirken werden die CO2-Emissionen ohne unser Handeln weiter zunehmen.

Langfristig will die Urner Kantonalbank ihre CO2-Emissionen weiter reduzieren, sodass die ökologische Nachhaltigkeit kontinuierlich gesteigert wird. Es ist wichtig, dass sich neben der Urner Kantonalbank weitere Unternehmen Netto-Null Ziele setzen und Massnahmen etablieren, die zu einem geringeren CO2-Ausstoss führen. Nur so schaffen wir es gemeinsam, einen Absenkpfad der CO2-Emissionen zu erreichen und die Folgen fürs Klima so gut wie möglich zu minimieren.

Die UKB übernimmt ihre Verantwortung als Teil unseres Wirtschaftssystems und als Finanzdienstleisterin und stellt sich den Herausforderungen sowie Risiken des Klimawandels proaktiv. So sind beispielsweise innovative Leistungsangebote in Planung, die zur Dekarbonisierung beitragen können.

CO2-Bilanzierung der Urner Kantonalbank

Eines der strategischen Ziele der Urner Kantonalbank ist:

«Die Bank misst und verringert ihre direkten CO₂-Emissionen (Scope 1-2 nach Greenhouse Gas Protocol) kontinuierlich & wird per 31.12.2025 zum klimaneutralen Betrieb

Um dieses Ziel zu erreichen, erarbeitete die UKB Reduktionsziele und misst jährlich ihren CO2-Fussabdruck. Die CO2-Bilanzierung der Urner Kantonalbank ist ein jährlicher Prozess und der UKB-CO2-Fussabdruck wurde 2021 erstmals gemessen. Die Klimaschutzberatung go-climate AG hat die UKB während diesem Prozess unterstützt. Dabei wurde eine in der Bankenbranche standardisierte Vorgehensweise nach VfU (Verein für Umweltmanagement und Nachhaltigkeit in Finanzinstituten) und dem Standard GHG-Protocol (Greenhouse Gas Protocol) sowie ISO-Konformität gewählt und durch externe Expertinnen und Experten geprüft.

Die Datenbeschaffung ist aktuell noch ein aufwändiger Prozess. Dies, weil die UKB hier auf die Transparenz und Verfügbarkeit der Informationen von externen Lieferanten und Partnerinnen abhängig ist und diese Werte zusätzlich validiert werden müssen. Peter Schuler, Senior-Fachspezialist Facility Management, hat diesen Prozess eng begleitet und sagt: «Es ist bei zunehmender Digitalisierung und Automatisierung mit Vereinfachungen zu rechnen. Weiter wissen auch unsere Lieferfirmen und Partner von Jahr zu Jahr besser, in welcher Form und bis wann wir die Informationen benötigen. Das sorgt für Effizienz und kostengünstige Transparenz.» Ein Knackpunkt wird aber auch in Zukunft die Vermeidung von Doppelzählungen bleiben. Damit ist die Mehrfacherfassung von CO2-Daten in der Wertschöpfungskette gemeint, wie beispielsweise, wenn ein externes Unternehmen bereits ihre Emissionen ausgleicht.

Die CO2-Gesamtbilanz der UKB im Jahr 2022 beträgt 208 Tonnen. Davon entstanden 87 Tonnen CO2 durch den Betrieb der UKB und 121 Tonnen durch den Pendlerverkehr der Mitarbeitenden, also durch die An- und Rückreise ihres Arbeitsorts. Von den 87 Tonnen CO2 lassen sich 34 Tonnen in den Betriebsverkehr (geschäftliche Fahrten) und 27.1 Tonnen in die Wärme unterteilen. Der Papierverbrauch inkl. externer Versendungen und Werbemittel der UKB beläuft sich auf 13.2 Tonnen, der Strom auf 8 Tonnen. Diese Werte auf betrieblicher Ebene können bereits als sehr fortschrittlich betrachtet werden.

Die Urner Kantonalbank hat ihre Datenerfassung laufend verbessert und weitere Faktoren, die einen Einfluss auf den CO2-Ausstoss der Urner Kantonalbank haben, berücksichtigt. Luca Dittli, Nachhaltigkeitsverantwortlicher der UKB, erklärt: «Wir sind mit der Wahl der Systemgrenze deutlich ambitionierter unterwegs als vor zwei Jahren und beziehen auch beispielsweise Transportkilometer unserer Bancomaten, Zulieferer sowie den Pendlerverkehr unserer Mitarbeitenden ein.» Das ist gemäss dem GHG-Protocol bereits unter dem Scope 3 zu verzeichnen und liegt über dem damals definierten Ziel der Klimaneutralität in Scope 1 und Scope 2 nach dem GHG-Protokoll. Generell kann die CO2-Bilanzierung der UKB von 2021 und 2022 schwer verglichen werden. Dies aufgrund des Standortwechsels des Hauptsitzes innerhalb Altdorf von der Bahnhofstrasse 1 an den Bahnhofplatz 1 und durch die Auswirkungen von den Corona-Jahren 2021 / 2022.

Warum die UKB einen Unterschied macht

Mit der Erhebung des CO2-Fussabdrucks legt die UKB den Grundstein, um Optimierungspotenzial wahrzunehmen. Auf betrieblicher Ebene konnten bereits Ziele definiert und Massnahmen laufend umgesetzt sowie weitere geplant werden.

Das Kerngeschäft der Bank, die sogenannten Financed Emissions, gehören zu Scope 3 und machen einen weitaus grösseren Anteil am CO2-Ausstoss aus als die betriebliche Ebene (Scope 1 und Scope 2). Zu den Financed Emissions sind Nullmessungen und Zieldefinitionen geplant. In den letzten Jahren hat die Urner Kantonalbank bei den vom Bund durchgeführten Klimaverträglichkeitstests mitgemacht (PACTA), welche die Analyse des Kerngeschäfts umfassen.

Im Bezug zum CO2-Fussabdruck gilt für die UKB folgendes Credo: Vermeidung von CO2-Emissionen, CO2-Emissionen kontinuierlich reduzieren und falls nicht anders möglich, die CO2-Emissionen mittels Beiträge in lokale Klimaschutzprojekte neutralisieren.

So erreicht die UKB die Klimaneutralität auf betrieblicher Ebene

Die Urner Kantonalbank hat durch die CO2-Gesamtbilanz die CO2-Emissionen evaluieren und in verschiedene Kategorien aufteilen können. Danach wurden Ziele und Massnahmen definiert, welche den CO2-Ausstoss der UKB langfristig reduzieren sollen. Die Massnahmen sind sehr unterschiedlich. Die einen sind niederschwellig und können einfach umgesetzt werden, die anderen sind komplexer und benötigen mehr Ressourcen.

Für das kommende Jahr 2024 ist unter anderem geplant, im Bereich Mobilität die drei Geschäftsfahrzeuge der UKB auf E-Mobilität umzustellen.

Im Bereich Wärme verzeichnet die UKB schon vorbildliche Werte, da diese auf erneuerbaren Energien beruhen (Holzwärme und Wärmepumpen). Eine geplante Massnahme in diesem Bereich umfasst die Erneuerung der Heizungssysteme. So stellt die UKB bis 2024 eine weitere Geschäftsstelle auf Holz-Fernwärme um und kann dadurch eine grosse Menge an CO2-Emissionen einsparen. Die UKB hat zusammen mit go-climate AG zahlreiche weitere Massnahmen erarbeitet, welche die CO2-Emissionen Schritt für Schritt reduzieren.

Luca Dittli meint: «Scope 1 und 2 zu erfüllen ist für uns als Unternehmen im Dienstleistungssektor keine Herkulesaufgabe, erfordert aber Transparenz und Investitionen. Anders sieht es im Scope 3 aus. Damit Fortschritte gelingen, spielen Lieferanten und Partner, das Verhalten der Kundinnen und Kunden sowie der Mitarbeitenden eine zentrale Rolle. Es muss die gesamte Wertschöpfungskette betrachtet werden, damit Transparenz und Verbesserungen erzielt werden können. Das geschieht nicht von einem Tag auf den anderen, sondern benötigt Überzeugungsarbeit und Zeit.»

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