Wissen Altersvorsorge bei Teilzeitarbeit: Darauf müssen Sie achten

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Wer heute weniger arbeitet, muss auch an morgen denken. Denn Teilzeitarbeit hat einen erheblichen Einfluss auf die Altersvorsorge: Ein reduziertes Pensum verringert auch das Einkommen nach der Pensionierung. Aber man kann Gegensteuer geben. Zum Beispiel mit dem Wertschriftensparen 3a der Urner Kantonalbank.

Über ein Drittel der insgesamt 4,5 Millionen Erwerbstätigen in der Schweiz arbeitet in einem Teilzeitpensum. Viele davon sind Frauen: Laut Bundesamt für Statistik waren 2022 75,8 Prozent aller Teilzeiterwerbstätigen weiblich. Statistisch gesehen nimmt mit dem Alter die Teilzeiterwerbstätigkeit zu: Von den 15- bis 24-Jährigen war 2022 nur gerade ein Viertel nicht in einem 100-Prozent-Pensum beschäftigt, bei den 25- bis 39-Jährigen ist es bereits knapp ein Drittel, bei den 40- bis 54-Jährigen schon fast 40 Prozent und bei den 55- bis 64-Jährigen knapp über 40 Prozent. Mit zunehmendem Alter kommt auch die Frage nach der Vorsorge auf. Und bei dieser kann ein reduziertes Pensum – vor allem über längere Zeit – empfindliche finanzielle Einbussen zur Folge haben. Wer beruflich gar komplett pausiert, zum Beispiel Frauen wegen Mutterschaft, hat im Alter unter Umständen ein noch grösseres Loch im Portemonnaie.

Nachteile in der ersten Säule

Negative Auswirkungen hat Teilzeitarbeit zunächst einmal auf die erste Säule des Schweizer Vorsorgesystems, die Alters- und Hinterlassenenversicherung AHV. Die Maximalrente für Alleinstehende liegt gegenwärtig bei 2450 Franken, für Ehepaare bei 3675 Franken. Doch eine solche Maximalrente erhält nur, wer pro Jahr inflationsbereinigt durchschnittlich 88'200 Franken verdient hat und keine Beitragslücken aufweist, also während 44 Jahren eingezahlt hat. Pro nicht eingezahltem Jahr wird die spätere AHV-Rente um 1/44 gekürzt – lebenslang. Eine Beitragslücke von acht Jahren schmälert die maximale Rente zum Beispiel um ganze 445 Franken. Pro Monat!

Das können Sie tun

Teilzeiterwerbstätige verdienen in der Regel nicht genug, um auf eine Maximalrente zu kommen. Umso wichtiger ist es daher, allfällige Beitragslücken zu schliessen. Um herauszufinden, ob solche vorhanden sind, ist es ratsam, regelmässig den sogenannten IK-Auszug bei der Ausgleichskasse anzufordern. Regelmässig deshalb, weil Beitragslücken nur innerhalb von fünf Jahren nach der Entstehung geschlossen werden können, indem der jährliche Mindestbeitrag von derzeit 514 Franken nachgezahlt wird. So entstehen während dieser Zeit keine Beitragslücken. Wer zugunsten der Betreuung von Kindern ganz auf eine Erwerbstätigkeit verzichtet, kann bei der Ausgleichskasse Erziehungsgutschriften geltend machen. Zu beachten ist aber folgendes: Erziehungsgutschriften befreien unverheiratete Personen nicht von der Beitragspflicht als Nichterwerbstätige.

Nachteile in der zweiten Säule

Bei der zweiten Säule, der beruflichen Vorsorge (BVG) beziehungsweise der Pensionskasse (PK), kann Teilzeitarbeit noch weit mehr einschenken als in der ersten Säule. Denn einer Pensionskasse anschliessen kann sich nur, wer pro Jahr mindestens 22'050 Franken verdient – das ist die sogenannte Eintrittsschwelle. Zudem wirkt sich der Koordinationsabzug negativ aus. Dieser wird vom Jahreslohn abgezogen und beträgt 7/8 der maximalen AHV-Rente oder derzeit 25'725 Franken. Arbeitet man in mehreren Teilzeitjobs, kann es sogar sein, dass der Koordinationsabzug mehrfach erfolgt. Ein Beispiel: Liegt der Jahreslohn bei einem Vollpensum bei 80'000 Franken, beträgt der versicherte Lohn, der für die spätere Rente massgeblich ist, abzüglich des Koordinationsabzugs noch 54'275 Franken. Wird das Pensum um die Hälfte reduziert, halbiert sich auch der Jahreslohn. Abzüglich des Koordinationsabzugs sind 14'275 Franken versichert, also nur noch rund 30 Prozent im Vergleich zu einem Vollpensum.

Das können Sie tun

Das PK-Vermögen kann aufgebessert werden. Zum Beispiel durch das Einzahlen zusätzlicher Beiträge auf freiwilliger Basis. Voraussetzung für solche Einkäufe sind Beitragslücken. Weil das Einkommen normalerweise während des Erwerbslebens steigt, weisen fast alle Versicherten solche Beitragslücken auf. Ein Beispiel: Sie verdienen heute 100'000 Franken pro Jahr. Davon und von den aktuellen Sparbeiträgen berechnet die Pensionskasse, wie hoch Ihr Alterskapital wäre, wenn Sie ab dem 25. Lebensjahr immer so viel verdient hätten. Ihr tatsächliches Guthaben ist jedoch kleiner, weil Sie früher weniger verdienten und damit auch weniger einzahlten. Die Differenz zwischen den beiden Guthaben ist Ihr Einkaufspotenzial. Dieses ist auf dem Vorsorgeausweis ersichtlich, den Sie jedes Jahr von Ihrer Pensionskasse erhalten. Überhaupt lohnt es sich, nicht nur dieses Dokument genau zu studieren, sondern auch das Reglement Ihrer Pensionskasse. Es gibt nämlich Pensionskassen, die auf den Koordinationsabzug verzichten. Bei einigen ist es zudem möglich, die Einkommen aus mehreren Teilzeitjobs über eine einzige Kasse zu versichern. So wird der Koordinationsabzug nur einmal gemacht. Und zu guter Letzt gibt es Kassen, die für Teilzeitarbeitende einen reduzierten Koordinationsabzug vornehmen.

Mit Säule 3a Steuern sparen

Zweifellos ist auch die dritte Säule, die private Vorsorge, optimal dafür geeignet, mehr fürs Alter anzusparen. Beitragszahlungen in die Säule 3a können zum einen vom steuerbaren Einkommen abgezogen werden, zum anderen können sie auch von jenen vorgenommen werden, die keiner Pensionskasse angehören – zum Beispiel Selbstständigerwerbenden oder Teilzeiterwerbenden, deren Einkommen unterhalb der Eintrittsschwelle liegt. Wer in keiner Pensionskasse versichert ist, kann bis zu 20 Prozent des Nettoerwerbseinkommens und maximal 35'280 Franken pro Jahr einzahlen. Wer einer Pensionskasse angehört, kann 2024 bis zu 7056 Franken in seine Säule 3a einzahlen. Die Renditen können sich je nach gewähltem Produkt durchaus sehen lassen – und sind in jedem Fall höher als die Zinsen, die man erhält, wenn dieses Geld einfach auf einem Sparkonto liegen würde. Das gilt zum Beispiel für das Wertschriftensparen, das die Urner Kantonalbank anbietet: Es bietet Ihnen die Möglichkeit, Ihre Renditechancen weiter zu erhöhen, weil Sie an der Entwicklung der Finanzmärkte partizipieren. Und wie immer hinsichtlich des Anlegens von Geld gilt auch bei der Säule 3a: Der frühe Vogel fängt den Wurm. Denn lange Anlagehorizonte und Zinseszinseffekte wirken sich in der Regel positiv auf die Entwicklung des eingezahlten Kapitals aus.

Weiterführende Informationen zu Vorsorgelücken finden Sie hier.

Blog Autor/Autorin - Urner Kantonalbank

Silvia Steiner
Finanzplanerin, Weibel Hess & Partner AG

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