UKB Engagement «Kultur ist auch ein starker Wirtschaftsfaktor!»

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Die Theatergruppe «Eigägwächs» zeigt vom 13. Januar bis 3. Februar 2024 im Theater Uri das Musical «9 to 5». Die Urner Kantonalbank ist Hauptsponsorin der Produktion. CEO Christoph Bugnon und Regisseur Rolf Sommer sprechen über ihre Erwartungen und darüber, wie wichtig kulturelle Anlässe sind – nicht zuletzt für die Wirtschaft. 

Wieviel Herzblut steckt in dieser Produktion?

Rolf Sommer: Künstlerinnen und Künstlern wird immer viel Herzblut zugeschrieben. Zuallererst steckt in einem kulturellen Projekt aber sehr viel Arbeit. Gleichzeitig ist ein Projekt mit nicht-professionellen Darstellerinnen und Darstellern tatsächlich mit sehr viel Herzblut verbunden. Dieses wird von Menschen hineingetragen, die unbedingt mitmachen wollen. Manchmal ist eine Produktion wie ein KMU. Da stehen 50 Mitarbeitende auf der Bühne – und mindestens nochmals so viele dahinter. Als Regisseur sitze ich oben auf der Kutsche und denke: Hoffentlich fährt sie mir nicht davon!

Christoph Bugnon: Ihr seid alles erfahrene Leute. Ich bin sicher, ihr habt etwas Tolles auf die Beine gestellt. Ich freue mich jedenfalls schon sehr, bei der Premiere dabei zu sein!

Der Vorhang wird sich in Kürze öffnen. Nervös?

Rolf Sommer: Es gibt nur noch wenige freie Plätze. Das ist natürlich sehr erfreulich, aber es zeigt auch, dass die Erwartungen riesig sind. Ich bin extrem gespannt, wie unser Musical beim Urner Publikum ankommen wird. Auf jeden Fall sind wir sehr bunt und sehr knallig unterwegs!

Weshalb sponsert die Urner Kantonalbank kulturelle Projekte wie dieses?

Christoph Bugnon: Es ist für die Bevölkerung wichtig, dass es im Kanton Uri vielfältige kulturelle Anlässe gibt. Die Produktion «9 to 5» ist von Urnern für Urner, von Urnerinnen für Urnerinnen. Dass die Theatergruppe «Eigägwächs» nicht zuletzt durch die Bekanntheit von Rolf Sommer auch überregionale Ausstrahlung hat und kontinuierlich erfolgreich ist, finden wir umso schöner. Mit unserem Engagement unterstützen wir diese Kontinuität, und wir können so viel für den Kanton beitragen – auch wirtschaftlich.

Inwiefern?

Christoph Bugnon: Die Wichtigkeit kultureller Anlässe für die Wirtschaft darf man nicht unterschätzen. So gehen zum Beispiel viele Menschen vor einem Theaterbesuch auswärts essen, oder sie kaufen vielleicht speziell für diesen Anlass ein neues Kleidungsstück. Das stärkt das lokale Gewerbe. Würde kein Stück aufgeführt, gäbe es diese Wertschöpfung nicht.

Rolf Sommer: Ich habe einmal gelesen, dass der Schweizer Kultursektor sogar mehr Wertschöpfung generiert als die Schweizer Uhrenindustrie. Das fand ich sehr beeindruckend.

Christoph Bugnon: Kultur ist tatsächlich nichts, was einfach nur kostet. Ich denke da zum Beispiel an Luzern: Es ist interessant, welches wirtschaftliche Potenzial das KKL für die Region hat. Das gilt auch für das Theater Uri. Wahrscheinlich würde man erst merken, wie wichtig es für die Region ist, wenn es nicht mehr existieren würde.

Rolf Sommer: Es ist ja auch wirklich viel los im Theater Uri. In der Adventszeit wurde ein Krippenspiel aufgeführt. Zu diesem Zeitpunkt war unsere Gruppe schon eingezogen. Wir bauten das Bühnenbild auf und probten intensiv. Ein Neujahrskonzert fand ebenfalls statt. Manchmal versuchten über 30 Menschen aus verschiedenen Produktionen, aneinander vorbeizukommen. Das Theater Uri ist ein Ort mit gewaltiger Bedeutung für den Kanton!

Welche Kriterien spielen sonst noch eine Rolle bei der Frage, welche Projekte die Urner Kantonalbank unterstützt?

Christoph Bugnon: Wir versuchen immer, uns für Projekte zu engagieren, von denen letztlich unsere Kundschaft profitiert. Aber wir unterstützen auch Produktionen mit einem anderen Zielpublikum. Schliesslich stossen auch sie bei den Urnerinnen und Urnern auf Interesse. Natürlich wünschen sich alle Unterstützung von uns, aber es ist uns leider nicht möglich, alles zu sponsern. Unser Ziel ist es, eine gute Balance zwischen Erwartung und Erfüllung zu finden.

Rolf Sommer: Wir sind wahnsinnig froh, dass wir zum Kreis der Unterstützten gehören. Denn es bläst uns ein harscher Wind entgegen. Viele Unternehmen machen aktuell schwierige Zeiten durch und reduzieren ihr Kulturbudget. Ich habe als Zwölfjähriger im Theater Uri zum ersten Mal gespielt und konnte dabei völlig unbeschwert wichtige Erfahrungen sammeln. Nicht zuletzt wegen dieser positiven Eindrücke beschloss ich, das Theater erstens zu meinem Beruf zu machen und zweitens vor einigen Jahren hierher zurückzukehren. Die Freiheit zu haben, aus dem Kanton hinauszugehen, Erfahrungen zu sammeln, mit diesen zurückkommen zu können und dabei grosszügig unterstützt zu werden, schätze ich sehr.

Weitere Informationen über die Theatergruppe «Eigägwächs» finden Sie unter www.eigaegwaechs.ch

Blog Autor/Autorin - Urner Kantonalbank

Franziska Eggimann
Fachspezialistin Marketing & Kommunikation

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