Ein bunter Strauss von Anlagemöglichkeiten

Wer sein Geld anlegt, muss sein Risikoprofil möglichst genau kennen: Mag ich finanzielle Abenteuer – oder bin ich eher der Typ, der schnell unruhig wird, wenn ein Verlust droht? Könnte ich mir einen Verlust leisten, habe ich eine Art «Spielgeld», oder bin ich langfristig auf jeden gesparten Franken angewiesen? Wie lang kann ich auf mein investiertes Kapital verzichten? Je nach Situation empfehlen sich andere Anlagestrategien – und andere Anlageinstrumente.

Es gibt unzählige Anlageinstrumente mit unterschiedlichen Vor- und Nachteilen.
Wir stellen hier die wichtigsten vor.

Aktien: Die ganze Welt der Unternehmen

Viele Unternehmen haben sich als sogenannte Aktiengesellschaften (AG) formiert. Das heisst, sie verteilen ihr Grundkapital auf mehrere Anteile, eben die Aktien. Wer eine Aktie besitzt, dem gehört ein Teil dieses Unternehmens. Dieser Anteil ist zuweilen sehr klein. Von Apple, der momentan wertvollsten Firma der Welt, gibt es zum Beispiel rund 15,6 Milliarden Aktien. Gehandelt werden Aktien an der Börse. Es gibt auch Aktiengesellschaften, deren Aktien nicht an einer Börse gehandelt werden – das ist sogar die überwiegende Mehrheit der Aktiengesellschaften. Doch es bleiben immer noch über 43'000 Firmen weltweit, deren Aktien von allen gekauft werden können. Steigt der Unternehmenswert, wird auch die Aktie wertvoller. Sinkt der Wert, geht auch der Preis für die Aktie zurück. Der Unternehmenswert ist keine objektive Grösse; in der Regel wird er auch davon geprägt, wie gross der Glaube der Investorinnen und Investoren an die Zukunft einer Firma ist.

Viele Aktiengesellschaften geben einen Teil des Unternehmensgewinns an die Aktionärinnen und Aktionäre weiter – sie zahlen sogenannte Dividenden aus, zum Beispiel CHF 4 pro Aktie. Diese Gewinnausschüttung ist eine Art Zins. Die Attraktivität von Dividenden wird oft unterschätzt; es gibt viele Aktien, die wahre Dividendenperlen sind. Darüber hinaus werfen Aktien wie viele andere Wertpapiere in der Regel erst einen Gewinn ab, wenn man sie verkauft und dabei den eigenen Kaufpreis übertrifft. Diese Renditen können sehr gross sein. Die Aktien der UBS zum Beispiel stiegen 2023 dank der Credit-Suisse-Übernahme um über 50 Prozent. Unbedingt berücksichtigt werden müssen aber auch die Spesen. Die sogenannte «Courtage» – die Gebühr, die ein Finanzinstitut für die Vermittlung zwischen Käufer und Verkäufer verlangt – frisst kleine Gewinne schnell weg. Bei der UKB sind die Courtagen allerdings tief.

Der Wert von Aktien kann fallen – und zwar dramatisch. Natürlich gibt es Firmen, die einigermassen sicher sind; dazu zählen zum Beispiel alle Unternehmen, die im Swiss Market Index (SMI) geführt werden. Dabei handelt es sich um die wichtigsten Aktiengesellschaften der Schweiz. Doch auch da kann es zu regelrechten Abstürzen kommen. Zu den besten Zeiten waren Aktien der Credit Suisse über CHF 95 wert, am Ende gab es für eine Aktie weniger als einen Franken. Und am Tag des Groundings 2001 fielen die Aktien der Swissair innerhalb weniger Minuten von CHF 41 auf 1.27. Klar, solche krassen Beispiele sind Ausnahmen – aber Wahrscheinlichkeitsrechnungen helfen den betroffenen Investorinnen und Investoren wenig.

Der Handel mit Aktien ist sehr einfach und auch leicht zu verstehen. Man kann sehr gezielt investieren – in Branchen oder Länder mit guten Zukunftsaussichten, in Firmen, an die man glaubt usw. Der Aktienmarkt ist recht volatil, das heisst, es steckt viel Bewegung in den Kursen; das ist interessant und rechtfertigt den täglichen Blick in die Aktienkurse. Aktien haben kein Verfallsdatum, solang es ein Unternehmen gibt; man kann daher auch einfach einmal abwarten, wenn die Kurse fallen. Fast alle diese Vorteile sind allerdings auch Nachteile. Nervöse Leute könnten zum Beispiel bei schlechten Nachrichten schlecht schlafen. Braucht man plötzlich Geld, ist man vielleicht gezwungen, die Aktien mit Verlust zu verkaufen.

Am Aktienmarkt können alle teilnehmen, die ein gewisses Interesse an der Wirtschaft haben. Die Frage ist, wie man investiert: Eher sicher in Grosskonzerne, deren Kurse wenig schwanken, oder auch einmal mit vollem Risiko in ein Start-up? Wichtig ist, dass man nicht alles auf eine Karte setzt, auch wenn man nur über wenig Kapital verfügt. Dann empfehlen sich wegen der Risikostreuung eher Investitionen in Fonds.

Obligationen: Geld ausleihen – und Zinsen kassieren

Eine Obligation ist ein Darlehen, das Sie einem Kreditnehmer oder einer Kreditnehmerin geben. Diese verpflichten sich, Ihnen Ihr Kapital an einem bestimmten Tag zurückzuzahlen und jährlich Zins zu entrichten. Obligationen werden in der Regel von Unternehmen oder Staaten ausgegeben, die Geld für Investitionen benötigen. Der Zins bemisst sich nach dem Risiko: Je weniger sicher es ist, dass eine vollständige Rückzahlung erfolgt, desto mehr Zins erhalten Sie. Obligationen, die von der Schweizerischen Eidgenossenschaft herausgegeben werden, gelten als sehr sicher; entsprechend tief ist der Zins. Vor nicht langer Zeit waren die Zinsen für die sogenannten «Eidgenossen» sogar negativ – das heisst, man musste dafür bezahlen, wenn man sein Geld in diesem sicheren Hafen anlegen wollte. Manche Obligationen werden mit einer eher kurzen Laufzeit von wenigen Monaten ausgegeben, bei anderen Obligationen beträgt die Laufzeit mehrere Jahrzehnte.

Bei Obligationen verdient man in erster Linie am Zins. Während der Laufzeit werden Obligationen auch gehandelt. Ist der jährliche Zins der Obligation höher, als es die allgemeinen Zinsen sind, ist die Obligation wertvoller als ihr Nennwert. Diese Renditen sind in der Regel aber eher bescheiden.

Es besteht das Risiko, dass der Schuldner oder die Schuldnerin das geliehene Geld nicht zurückzahlen kann – im Fall eines Konkurses oder Staatsbankrotts. Das kommt nicht häufig vor, der Verlust ist dann aber sehr gross. Grundsätzlich sind längere Laufzeiten für Investorinnen und Investoren riskanter als kürzere, denn während Jahrzehnten kann zum Beispiel mit einer Firma viel mehr passieren als in wenigen Jahren. Zinsen können sich laufend ändern. Wenn also eine Obligation für beispielsweise 1 Prozent auf fünf Jahre erworben wurde und die Zinsen auf 1.5 Prozent steigen, muss man sich mit den 1 Prozent zufriedenstellen oder die Obligation (zum aktuellen Kurs) verkaufen und eine neue Obligation mit einem höheren Zins erwerben. Dabei fallen auch immer Gebühren an.

Obligationen eignen sich ideal zur Diversifikation, also dazu, sein Vermögen in verschiedene Anlageklassen zu investieren. Die Zinsen sind ein berechenbarer Gewinn, der während der Laufzeit immer gleich bleibt. Braucht man plötzlich Geld, ist man vielleicht gezwungen, die Obligationen mit Verlust zu verkaufen.

Obligationen sind ein gutes Anlageinstrument für alle, die ein ausgewogenes Portfolio halten möchten – die also nach einem guten Mix von Risiko und Renditechance streben. Wer viel Action will, investiert in andere Anlageinstrumente.

Kassenobligationen: Sicherer geht es kaum

Was eine Obligation ist, können Sie hier nachlesen. Eine Kassenobligation ist eine besondere Form dieses Anlageinstruments: Sie wird von einer Bank herausgegeben. Anlegerinnen und Anleger stellen der Bank also Kapital für eine klar definierte Laufzeit zur Verfügung. Die UKB bietet Kassenobligationen ab CHF 5000 mit einer Laufzeit von 2 bis 10 Jahren an. Grundsätzlich gilt: Je länger die Laufzeit, desto höher der Zins.

Im Unterschied zu anderen Obligationen werden Kassenobligationen nicht gehandelt. Das heisst: Das Wertpapier verändert seinen Wert nicht. Der einzige Gewinn ist der Zins.

Für alle in der Schweiz tätigen Banken, die der Finanzmarktaufsicht (FINMA) unterstehen, gilt die gesetzliche Einlagensicherung: Bis zu CHF 100'000 pro Kundin und Kunde sind gesichert. Die UKB kann sich zudem, wie viele andere Kantonalbanken, auf eine Staatsgarantie verlassen. Das investierte Geld ist daher nahezu absolut sicher. Da Kassenobligationen nicht gehandelt werden können, ist man an die abgeschlossene Laufzeit und an den vereinbarten Zins gebunden. Wenn die Zinsen steigen, hat man keinen Handlungsspielraum. Da Kassenobligationen aber schon ab CHF 5000 abgeschlossen werden können, kann man eine weitere Kassenobligation abschliessen, um sein Geld besser zu verzinsen.

Der grösste Nachteil von Kassenobligationen ist, dass sie nicht gehandelt werden. Das heisst: Man kann sie in der Regel nicht verkaufen, bis Ende der Laufzeit hat man keinen Zugriff auf sein Kapital.

Kassenobligationen sind ideal für Anlegerinnen und Anleger, die sich nicht gross um ihre Finanzangelegenheiten kümmern oder einfach einen Teil ihres Kapitals sicher parkieren wollen. Sie müssen aber bereit sein, ihr eingesetztes Kapital während der Laufzeit nicht nutzen zu können.

Festgeld: Höhere Rendite als ein Konto

Eine Kundin oder ein Kunde stellt einer Bank eine bestimmte Summe für eine fixierte Dauer zur Verfügung und erhält dafür einen festen Vorzugszins – fest beim Festgeld sind also Laufzeit und Zins. Bei der UKB beträgt die Mindestsumme für Festgeld CHF 100'000, die Laufzeit beläuft sich auf einen Monat bis ein Jahr. Das eingesetzte Kapital ist während der Laufzeit blockiert. Der Zins wird erst nach Ablauf der Laufzeit fällig. Festgeld ist mit einer Kassenobligation vergleichbar – mit zwei gewichtigen Unterschieden: die Laufzeit ist kürzer – und das eingesetzte Kapital ist höher.

Für Festgeld erhält man einen Zins, der höher ist als jener für Geld auf dem Bankkonto. Das ist die Entschädigung dafür, dass einem das Kapital während der Laufzeit nicht zur Verfügung steht.

Für alle in der Schweiz tätigen Banken, die der Finanzmarktaufsicht (FINMA) unterstehen, gilt die gesetzliche Einlagensicherung: Bis zu CHF 100'000 pro Kundin und Kunde sind gesichert. Die UKB kann sich zudem, wie viele andere Kantonalbanken, auf eine Staatsgarantie verlassen. Das investierte Geld ist daher nahezu absolut sicher.

Das Anlageinstrument Festgeld ist extrem einfach zu nutzen: ein Anruf beim Berater oder bei der Beraterin genügt, schon erhält man mehr Zins als bisher. Für einige Monate steht einem dann aber das Geld nicht zur Verfügung.

Das Anlageinstrument Festgeld wird vor allem von Anlegerinnen und Anlegern genutzt, die genug Geld auf der hohen Kante haben und dieses in nächster Zeit nicht benötigen. Es ist weit sinnvoller, Kapital in Festgeld anzulegen, als es auf dem Konto ungenutzt liegen zu lassen.

Fonds: Mit wenig Geld an vielem beteiligt

Einen Fonds kann man sich als Topf vorstellen: Viele Anlegerinnen und Anleger legen Geld hinein, und die Fondsverwaltung investiert das gesamte Vermögen in Wertschriften, Immobilien und so weiter gemäss festgelegten Standards. Steigt der Gesamtwert der Investitionen, wird auch der Topf wertvoller – und am Ende bekommen alle mehr, als sie eingezahlt haben. Es gibt weltweit über 130'000 Fonds mit unterschiedlichen Schwerpunkten. Der grosse Vorteil von Fonds ist die Risikoverteilung. Die Fondsverwaltung kauft zum Beispiel nicht ausschliesslich Aktien eines einzelnen Unternehmens, sondern stützt sich breit ab. Auch wenn Anlegerinnen und Anleger nur wenig Geld in den Fonds eingezahlt haben, sind sie also an ganz verschiedenen Anlagen beteiligt. Würden sie ihr Geld selbst anlegen, wäre es an ihnen, rechtzeitig zu investieren oder zu verkaufen. Sie müssten den Markt ständig beobachten und analysieren. Bei einem Fonds übernimmt das die professionelle Fondsverwaltung. Dafür verlangt sie eine Gebühr.

Das lässt sich aufgrund der enormen Vielfalt von Fonds nicht sagen. Die Rendite besteht aus der Differenz von Kauf- und Verkaufspreis; hinzu kommen allfällige Ausschüttungen, abziehen muss man die Gebühren.

Manche Fonds haben feste Laufzeiten und können nicht einfach so verkauft werden, wenn man Geld braucht. Die Kurse von Fonds schwanken, es kommt also auch auf den Investitionszeitpunkt an. Will man das Schwankungsrisiko glätten, eignet sich ein Fondssparplan. Dabei wird nicht das ganze Kapital auf einmal investiert, sondern zum Beispiel monatlich ein fixer Betrag.

Fonds sind breit aufgestellt. Ein Aktienfonds ist zum Beispiel in viele verschiedene Firmen investiert. Das glättet das Risiko. Wer in einen Fonds investiert, hat nichts mehr zu tun. Allerdings auch nichts zu sagen. Ein grosser Vorteil ist, dass viele Fonds in kleinen Stückelungen gekauft werden können. Man kann sich also schon mit wenig Kapital beteiligen.

Ideal sind Fonds für Anlegerinnen und Anleger, die sich mit den Finanzmärkten nicht beschäftigen wollen oder sich damit nicht auskennen. Risikoaverse Anlegerinnen und Anleger dürfen sich über die breite Abstützung von Fonds freuen.

Edelmetall: Der Dauerbrenner

Seit Jahrtausenden beflügeln Edelmetalle die Fantasie der Menschen. Sie sind ein weltweit anerkannter Sachwert – und, im Unterschied zu Papiergeld, nicht beliebig vermehrbar, sondern eine endliche Ressource, was ihren Wert, der überall auf der Welt gleich ist, natürlich steigert. Edelmetalle gelten als Krisenwährung: Herrscht Unruhe auf der Welt, werden sie von vielen als sicherer Hafen genutzt. Gehandelt werden vor allem vier Edelmetalle: Gold, Silber Platin und Palladium. Gold ist der Platzhirsch; lang war das gesamte Geldsystem ans Gold gekoppelt, Geldscheine waren sozusagen eine Art Beteiligung am Goldvorrat einer Zentralbank. Der sogenannte Goldstandard wurde in den 1970er-Jahren aufgehoben, unter anderem, weil schlicht nicht genug Gold vorhanden war, um das Weltkapital zu repräsentieren. Das gesamte bislang geschürfte Gold – knapp 210'000 Tonnen – hat einen Wert von etwa CHF 12 Billionen, das sind gerade einmal zwei Drittel der Staatsschulden der USA. In Edelmetall lässt sich auf zwei Arten investieren: Indem man es physisch ersteht – etwa in Form von Münzen, Platten oder Barren – oder als börsliches Investment über ein Edelmetall-Bankdepot mit Exchange-traded Commodities (ETCs). ETCs haben entweder das jeweilige Edelmetall physisch hinterlegt, oder sie sind vollständig abgesichert.

Edelmetall generiert keinen Zins; Gewinn und Verlust werden vom Tageskurs bestimmt, sobald man das Edelmetall verkauft.

Das grösste Risiko sind die Wertschwankungen. Allerdings zeigt die Geschichte, dass sich der Wert von Edelmetallen tendenziell nach oben bewegt hat, jedoch kurzfristig auch sinken kann. Wer Edelmetalle hält, braucht zuweilen einfach einen langen Schnauf. Verfügt man über physisches Gold, muss man es sicher aufbewahren; ein Tresorfach bei der UKB ist eine günstige und sichere Lösung. Ein gewisses Risiko besteht bei ETCs. Das in einen ETC investierte Kapital ist kein Sondervermögen, das im Fall einer Insolvenz des Emittenten geschützt ist. Geht der Herausgeber eines ETC Konkurs, droht also ein hoher Verlust.

Edelmetall behält seinen Wert und stellt etwas dar – einen Goldbarren in der Hand zu haben, macht den meisten Menschen Freude, weil Edelmetalle eben einen ganz besonderen Nimbus haben. Edelmetall wirft aber keine regelmässige Rendite ab. Es gilt als krisensicher, ja sogar als Krisenprofiteur.

Edelmetall ist ein ideales Anlageinstrument, wenn man sein Portfolio diversifizieren will. Ein paar Goldvreneli passen zu jedem Anleger, jeder Anlegerin.

Immobilien: In Betongold investieren

Seit 2015 sind die Preise für Einfamilienhäuser in der Schweiz um bald einmal 50 Prozent gestiegen. Die Verlockung, selber eine Immobilie zu kaufen, zu vermieten und später mit sattem Gewinn zu verkaufen, ist gross. Aber erstens braucht man dafür viel Kapital, zweitens ist der Aufwand gross – schliesslich benötigt eine Immobilie Unterhalt –, drittens sind die Immobilienpreise mittlerweile so hoch, dass nicht mehr viel Gewinnfantasie bleibt. Wer dennoch vom Immobilienboom profitieren will, kann sich an einem Immobilienfonds beteiligen – auch mit wenig Geld. Ein Immobilienfonds legt das Geld der Investorinnen und Investoren in Liegenschaften an. Gegenwärtig gibt es in der Schweiz rund 40 solcher Fonds. Manche setzen ausschliesslich auf Wohneigentum, andere auf Lagerhallen, wieder andere auf Büros und so weiter. Investorinnen und Investoren profitieren also von einer Art Dividende, mit dem Unterhalt der Häuser haben sie nichts zu tun. Bei steigenden Zinsen können auch die Mieten erhöht werden, dadurch ergibt sich ein guter Inflationsschutz. Dann gibt es auch noch das Crowdinvesting in Immobilien. Dabei wird man zum Mitbesitzer, zur Mitbesitzerin einer Liegenschaft, manchmal gar samt Grundbucheintrag. Das System funktioniert simpel: Auf einer Plattform wird eine Immobilie vorgestellt, an der man sich beteiligen kann – oft schon mit kleinen Beiträgen. Das Problem: Während man seine Anteile an einem Immobilienfonds jederzeit wieder verkaufen kann, ist ein Ausstieg aus einer solchen Mitbeteiligung schwierig, denn diese Anteile werden nicht gehandelt. Zudem hat man sein Geld nur in eine einzige Liegenschaft investiert, das Risiko ist daher nicht breit abgestützt.

Das lässt sich aufgrund der enormen Vielfalt von Investitionsmöglichkeiten nicht sagen. Gesetzliche Vorgaben limitieren aber zum Beispiel die Rendite, die man mit Mietobjekten erzielen kann.

Jeder Boom geht einmal zu Ende. Noch ist nicht absehbar, dass in der Schweiz eine Immobilienblase platzen könnte – aber der Immobilienmarkt hängt von so vielen Faktoren ab, dass sich seine Zukunft schwierig einschätzen lässt. Immobilien selber zu besitzen, ist sehr aufwändig.

Entscheidend ist, in welcher Form das Kapital in Immobilien investiert wird. Die Kosten können hoch sein.

Wer in Immobilien investiert, sollte über genügend Kapital verfügen. Immobilienfonds sind auch für weniger vermögende Leute ein Anlageinstrument – aber es gibt Fonds, die höhere Renditen versprechen.

Derivate: Heisse Wetten

Derivate sind Termingeschäfte, die eine sehr lange Geschichte haben. Schon im Altertum zahlten Händler den Bauern einen festen Preis für die nächstjährige Ernte. Waren die Lebensmittel dann mehr wert, als der Händler bezahlt hatte, konnte er sich über einen Gewinn freuen. Hatte er zu viel bezahlt, dann hatte er eben Pech gehabt, und der Bauer konnte sich ins Fäustchen lachen. Ein Derivat ist also eine Art Wette: ein Vertrag zwischen zwei Parteien, der festlegt, dass ein bestimmter Basiswert – ein Wertpapier, eine Währung, ein Handelsgut – zu einem bestimmten Zeitpunkt zu einem im Voraus vereinbarten Preis gekauft werden kann oder muss. Die bekanntesten Derivate sind Optionen oder Futures.

Die Rendite ergibt sich aus den erzielten Gewinnen, es gibt keinen Zins und keine Dividende.

Derivate sind eine reine Wette auf sinkende oder steigende Kurse. Entsprechend gross ist das Gewinn- und Verlustpotential.

Wer das Anlageinstrument Derivate nutzt, muss in der Regel viel weniger Kapitel investieren, als wenn er oder sie die Basiswerte direkt kaufen würde. Mit Derivaten kann man auch bei fallenden Kursen gewinnen – wenn man auf fallende Kurse gewettet hat.

In Derivate sollte nur anlegen, wer sich auf dem Finanzmarkt auskennt und für die Aussicht auf hohe Gewinne auch bereit ist, grosse Verluste einzufahren. Das Anlageinstrument ist sehr komplex.

Strukturierte Produkte: Für Profis

Strukturierte Produkte sind Anlageinstrumente, die klassische Anlageklassen wie Aktien und festverzinsliche Anlagen mit Derivaten kombinieren. Der Wert sowie die Art und Höhe der Rückzahlung hängen von der Kursentwicklung eines oder mehrerer Basiswerte ab. Strukturierte Produkte lassen sich fast beliebig gestalten.

Das lässt sich aufgrund der Vielzahl von Angeboten nicht sagen.

Wie bei Derivaten können die Verluste auch bei strukturierten Produkten überproportional sein. Zudem sind viele Produkte sehr schwer verständlich.

Das lässt sich nicht grundsätzlich sagen, weil die Palette so riesig ist. Gerade diese Vielfalt ist aber ein Vorteil: Es gibt für jedes Bedürfnis ein Produkt. Wer glaubt, dass die Märkte fallen werden, und davon profitieren will, kann ebenso in strukturierte Produkte investieren wie jemand, der sein Kapital schützen möchte.

Strukturierte Produkte sind etwas für erfahrene Anlegerinnen und Anleger, die Märkte, Chancen und Risiken beurteilen und abwägen können.