Der Bankrat der Urner Kantonalbank (UKB) hat entschieden, das Dienstleistungsgebäude am Bahnhofplatz 1 wie geplant zu realisieren. Sobald die kürzlich von der Gemeinde Altdorf erteilte Baubewilligung rechtskräftig ist, wird die UKB das alte Aufnahmegebäude der SBB sowie das Hotel Bahnhof erwerben und abbrechen und damit die Bauarbeiten starten. Im ideal gelegenen, multifunktionalen Neubau entstehen vielfältige Angebote für Mieter. Ausserdem wird der Bankhauptsitz an den Bahnhofplatz 1 verlegt. Damit setzt die UKB ein zweifaches Zeichen: Für die Zukunft der Bank und für das wirtschaftliche Wachstum im Entwicklungsgebiet am Kantonsbahnhof. Die Regierung des Kantons Uri begrüsst diesen Entscheid.
Der Kantonsbahnhof in Altdorf wird per Dezember 2021 zur bedeutendsten Drehscheibe für den öffentlichen Verkehr in der Region. Hier treffen alle Zug- und Busverbindungen zusammen, und es entsteht ein einladendes neues Eingangstor für den ganzen Kanton Uri. «Mit bis zu 21 Intercity-Halten und dem überregionalen Busterminal wird er zum Knotenpunkt in unserer Heimat schlechthin. Die UKB nimmt diese Chance aktiv wahr, um die angestrebte Weiterentwicklung des Kantons wie auch der Bank mit sicherzustellen», so Bankratspräsident Heini Sommer.
Parallel dazu entwickeln sich rund um den Kantonsbahnhof innovative Arbeitsplätze und moderne Wohnungen an optimaler Lage. Mit der Verlegung des Hauptsitzes in das neue Dienstleistungsgebäude wird die Neuausrichtung der Bank zusätzlich mit einem starken Symbol unterstrichen. Entsprechend ist die UKB überzeugt vom grossen Potenzial des aufstrebenden Standorts: «Wir sichern uns so wichtige Entwicklungsmöglichkeiten. Mit dem Neubau können wir uns konsequent nach den agileren, bereichsübergreifenden Arbeitsprozessen ausrichten und damit rascher den veränderten Bedürfnissen der Kunden nachkommen. Gleichzeitig helfen wir als Investor mit, die Wirtschaftsentwicklung des Kantons zu unterstützen», unterstreicht CEO Christoph Bugnon. Vom Entscheid überzeugt zeigt sich auch die Urner Regierung: «Mit dem Realisierungsentscheid zeigt die UKB ihren Glauben an die Zukunft des Entwicklungsschwerpunkts Urner Talboden und leistet mit dem Engagement am Bahnhofplatz auch einen wichtigen Beitrag an die gesamtwirtschaftliche Entwicklung des Kantons, wie dies auch die Eigentümerstrategie vorsieht. Sie nimmt damit auch die UKB-Eigentümerstrategie wahr», so Volkswirtschaftsdirektor Urban Camenzind im Namen der Regierung.
Baustart für den Herbst geplant
Der Bankrat der UKB hat sich im April 2019 nach einem Austausch mit dem Regierungsrat klar dazu entschieden, das Projekt wie geplant zu realisieren. Gleichzeitig hat die Gemeinde Altdorf die Baubewilligung ohne Rekurs erteilt. «Es besteht indes die Auflage, dass auch die Bauprojekte des Kantons und der SBB für den Kantonsbahnhof ohne Rekurs genehmigt werden müssen, damit unser Projekt die volle Rechtskraft erlangt», erläutert Heini Sommer. «Somit ist die Genehmigung des Bundesamts für Verkehr (BAV) nicht nur für den Kantonsbahnhof, sondern auch für das Vorhaben der UKB entscheidend. Wenn alles wunschgemäss läuft, steht dem gemeinsamen Spatenstich aller am Bahnhof beteiligter Partner im Herbst nichts mehr im Wege». Die UKB selber wird danach mit dem Erwerb und Abbruch des alten SBB-Aufnahmegebäudes und des ehemaligen Hotels Bahnhof die Bauphase starten. Anfang 2020 sollen die Tiefbau- und Baumeisterarbeiten beginnen.
Submissionsphase gestartet
Bereits angelaufen ist die Vorbereitung der Ausschreibung zur Vergabe der Arbeiten. «Wir setzen ein zweistufiges Einladungsverfahren um und werden nach den Vergabeverhandlungen durch den Gesamtplaner entscheiden, welche Unternehmen den Zuschlag erhalten», sagt Heini Sommer. Bei konkurrenzfähigen Angeboten will die UKB die Arbeiten möglichst in Uri vergeben. Als Generalplaner wirkt die Buchner Bründler Architekten AG/Proplaning AG, von der auch das Siegerprojekt zum neuen Dienstleistungsgebäude stammt. Die örtliche Bauleitung erfolgt durch HTS Architekten AG in Altdorf.
Alle baulichen Aktivitäten werden zwischen UKB, SBB (Perronverlängerung und Unterführung) und Kanton (Busterminal) koordiniert, damit zum Fahrplanwechsel im Dezember 2021 die Komponenten des neuen Kantonsbahnhofs betriebsbereit sind. «Ebenfalls auf diesen Termin möchten wir die Aussenarbeiten an unserem Gebäude abgeschlossen haben. Der Umzug des UKB Hauptsitzes und der Bezug durch die Mieter ist noch offen. Dies dürfte jedoch im Frühling 2022 soweit sein», so Christoph Bugnon.
Angepasster Kostenrahmen
Dass die UKB von ihrem Engagement am und für den Kantonsbahnhof überzeugt ist, zeigt sich auch an der Grössenordnung der Investition. Gegenüber der ersten Kostenschätzung von 2017 mit 35 Millionen Franken sieht der Kostenvoranschlag für das ausgearbeitete Bauprojekt 49 Millionen Franken vor. Die Mehrkosten sind durch Konkretisierungen im Projekt und lagebedingten Sonderkosten in der Höhe von CHF 6.5 Mio. sowie eines höheren Ausbaustandards (Edelrohbau+) im Umfang von CHF 6.3 Mio. begründet. Der höhere Ausbaustandard wirkt sich entsprechend positiv auf die Mieterträge aus.
«Wir wollen unsere Rolle als einer der wichtigen Wirtschaftsmotoren in Uri auch künftig erfolgreich umsetzen. Deshalb leisten wir am Kantonsbahnhof einen aktiven Beitrag zum Wohl der Volkswirtschaft und unserer Kunden», sagt Heini Sommer. Die Verantwortlichen der UKB und die Regierung sind überzeugt, dass die dabei in Kauf genommenen, sorgfältig geprüften und laufend beobachteten Risiken in einem guten Verhältnis zum erwarteten Mehrwert stehen. Der Mehrwert bezieht sich dabei auf die UKB, auf ihre Kunden und Mitarbeitenden sowie auf Uris Bevölkerung als Eigner der Bank.
Bereit sein für die Kunden von morgen
Die UKB schafft mit dem Dienstleistungsgebäude am Bahnhofplatz 1 einen modernen Begegnungsort mit attraktiven, auf die neuen Kundenbedürfnisse ausgerichteten Services. Der Bau mit seinen flexiblen Nutzungsmöglichkeiten dient der Bank als neuer Hauptsitz; sie wird im Parterre eine moderne Kundenzone und in der oberen Etage Büros und Besprechungsräume einrichten. Für rund zwei Drittel der 6'240 m2 grossen vermietbaren Fläche sucht die UKB einen passenden Mietermix. Besonders wichtig ist dabei das Erdgeschoss: Es wird zum multifunktionalen Zentrum für Bank-, Bahn- und Buskunden, Touristen und Einheimische, Pendler und Passanten. Momentan ist die UKB mit weiteren Partnern dabei, die Aufteilung, Einrichtung und Nutzung dieses Gebäudeteils zu planen, um die Kundinnen und Kunden von morgen auf sympathische Weise abzuholen.
Gleichzeitig will sich die UKB im Rahmen ihrer Möglichkeiten weiterhin für einen lebendigen Dorfkern von Altdorf einsetzen. «Wir prüfen derzeit in einem breit abgestützten Prozess, wie die ideale künftige Nutzung des bisherigen Hauptsitzes an der Bahnhofstrasse 1 aussehen kann», sagt Heini Sommer. Bezüglich Varianten ist die Bankleitung offen – so kann auch ein Verkauf des heutigen Hauptgebäudes mit einer Teilvermietung an die UKB eine Möglichkeit sein.
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