Gutes Jahresergebnis in anspruchsvollem Umfeld

Die Urner Kantonalbank erzielte im Geschäftsjahr 2016 in einem anspruchsvollen Umfeld ein erfreuliches Ergebnis – der Jahresgewinn betrug CHF 17.1 Mio. (Vorjahr CHF 17.4 Mio.).

  • Anstieg Kundenausleihungen: CHF 117 Mio. (+4.7%)
  • Nettoneugeldzufluss: CHF 217 Mio. (+69.5%)
  • Nettoerfolg Zinsgeschäft: CHF 31.6 Mio. (+3.5%)
  • Geschäftserfolg: CHF 15.3 Mio. (-1%)
  • Gewinnausschüttung: CHF 6.8 Mio. (unverändert)
  • Tier-1-Ratio: 16.8% (Vorjahr: 16.6%)

Das Geschäftsjahr 2016 war weiterhin geprägt von sehr tiefen Zinsen und divergierenden Aktienmärkten als Folge eines verhaltenen Wirtschaftswachstums und politischer sowie wirtschaftlicher Unsicherheiten (Durchsetzungsinitiative, Brexit, Präsidentenwahl in den USA).

Zinserfolg: Erneut besser, obschon von Wertberichtigungen belastet
Der Bruttoerfolg aus dem Zinsengeschäft, dem wichtigsten Ertragspfeiler der Bank, erhöhte sich um 2% auf CHF 33.1 Mio. (Vorjahr 32.5 Mio.). Dazu beigetragen haben bessere Margen auf den Ausleihungen, das Ausleihenswachstum und tiefere Refinanzierungskosten, auch als Folge der Negativzinsen.

Während per Mitte Jahr noch Wertberichtigungen aufgelöst werden konnten, musste die Bank im Umfang von CHF 1.6 Mio. (Vorjahr 2 Mio.) im vierten Quartal neue bilden. Gegenüber dem Vorjahr reduzierten sich die ausfallrisikobedingten Wertberichtigungen und Verluste dennoch um CHF 437'000 (–21.9%). Dadurch verbesserte sich der Nettoerfolg aus dem Zinsengeschäft um insgesamt 3.5% auf CHF 31.6 Mio.

Kundenausleihungen: starker Anstieg
Die Kundenausleihungen erhöhten sich um CHF 117 Mio. (+4.7%) und wuchsen damit erneut stärker als im Vorjahr (77 Mio.). Der Nettoneugeldzufluss (Net New Money) betrug hohe CHF 217 Mio. (Vorjahr 128 Mio.). Insgesamt erhöhte sich die Bilanzsumme um CHF 191 Mio. bzw. 6.7% auf erstmals knapp über CHF 3 Mia.  

Kommissions- und Handelsgeschäft: höherer Erfolg und bessere Erträge
Der Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft legte insgesamt um CHF 222‘000 (+2.9%) auf CHF 7.9 Mio. zu. Während der Erfolg aus dem Anlagegeschäft aufgrund neuer Kundengelder zulegte (+5.8%), entwickelte sich der Kommissionsertrag des übrigen Dienstleistungsgeschäfts leicht rückläufig (–1.1%); das lag vor allem am neuen Produktkonzept, das für die Kunden Kosteneinsparungen brachte.

Der Erfolg aus dem Handelsgeschäft (in erster Linie Devisen- und Sorten-Kurserfolge) erhöhte sich um CHF 317‘000 (+26%) auf CHF 1.5 Mio. Das Vorjahr war als Folge der Aufgabe der Euro-Untergrenze durch die SNB und den dadurch entstandenen Kursverlusten entsprechend schwach ausgefallen.

Der übrige ordentliche Erfolg, der u.a. Beteiligungs- und Liegenschaftserträge sowie Wertanpassungen auf Finanzanlagen berücksichtigt, verminderte sich als Folge tieferer Beteiligungserträge um CHF 573‘000 (–45.2%) auf CHF 695'000.

Geschäftsaufwand: erhöhter Aufwand für Strategieprojekte
Insgesamt stieg der Geschäftsaufwand um CHF 802'000 oder 3.5% auf CHF 23.7 Mio. – dabei erhöhte sich der Sachaufwand um CHF 230‘000 (+2.9%) und der Personalaufwand um CHF 561'000 (+3.9%). Der Aufwand für die Abgeltung der Staatsgarantie betrug CHF 656'000 (Vorjahr 645'000). Die starke Erhöhung des Geschäftsaufwandes ist in erster Linie eine Folge von Strategieprojekten.

Abschreibungen: Investitionen in die Zukunft
Die Abschreibungen auf dem Anlagevermögen liegen mit CHF 2.5 Mio. über dem Vorjahr (Vorjahr 2.1 Mio.) und sind Ausdruck der ausgeprägten Investitionsphase, in der sich die Bank befindet.

Gewinnausschüttung: unverändert im Rahmen des Vorjahres
Für das Jahr 2016 resultiert ein Geschäftserfolg von CHF 15.3 Mio. (Vorjahr 15.4 Mio.), das entspricht einem Rückgang von CHF 157'000 (–1.0%) gegenüber dem Vorjahr.

Nach einem ausserordentlichen Erfolg von CHF 1.8 Mio. (Earn-out aus Beteiligungsverkauf) verbleibt 2016 ein Jahresgewinn von CHF 17.1 Mio. (Vorjahr 17.4). Nach Dotierung der Reserven, ermöglicht dies eine Gewinnausschüttung von CHF 6.8 Mio., sie liegt damit im Rahmen des Vorjahres.

Eigenkapital: Deutlich über den Mindestanforderungen der FINMA
Die Urner Kantonalbank verfügt per 31.12.2016 über Eigenmittel nach Gewinnverteilung von 274 Mio. (Ende 2015: 263 Mio.). Mit dieser Kapitalausstattung (Tier-1-Ratio von 16.8%) übertrifft die Bank die Mindestanforderungen der eidgenössischen Finanzmarktaufsicht FINMA und ist im Hinblick auf weiter steigende Anforderungen seitens des Regulators gut gerüstet.  

Ausblick 2017: stabile Erwartungen
Für 2017 erwartet die Bank trotz eines anspruchsvollen Umfeldes ein stabiles Ergebnis im Rahmen des Jahres 2016. Sie geht von einem weiterhin guten Ausleihungsgeschäft aus. Der neue CEO Christoph Bugnon will die Erfolgsgeschichte der Bank mit ihrer über 100-jährigen Geschichte fortsetzen. «Um auch künftig in einem herausfordernden Marktumfeld erfolgreich zu sein, richten wir uns auf allen Ebenen auf unsere Kunden aus. Wir sind und bleiben die Bank der Urnerinnen und Urner. Ihnen wollen wir die bestmöglichen Banklösungen, verbunden mit der besten Beratungsqualität und echten Erlebnissen bieten», so Bugnon.

Jahresabschluss 2016, das Wichtigste in Kürze 
Bilanz und Erfolgsrechnung
Kennzahlen »

Abschluss Geschäftsjahr 2016