Die Urner Kantonalbank erwirtschaftet solides Jahresergebnis 2018

Die Urner Kantonalbank (UKB) hat im Geschäftsjahr 2018 in einem schwierigen Marktumfeld einen Jahresgewinn von CHF 16.4 Mio. (Vorjahr: CHF 16.8 Mio.) erzielt. Trotz solidem Ergebnis nimmt der Druck auf die Rentabilität zu. Die Gewinnausschüttung an den Kanton wird gegenüber dem Vorjahr um CHF 0.2 Mio. auf CHF 7.0 Mio. erhöht. Mit Sascha Hostettler ist ein neuer Leiter Beratung & Verkauf in die Geschäftsleitung der UKB gewählt worden.

  • Netto-Erfolg Zinsengeschäft: CHF 34.5 Mio. (+2.8%)
  • Geschäftserfolg: CHF 14.5 Mio. (-5.0%)
  • Gewinn: CHF 16.4 Mio. (-2.3%)
  • Anstieg Kundenausleihungen: CHF +82.5 Mio. (+3.0%)
  • Nettoneugeldzufluss: CHF +100.0 Mio. (+19.0%)
  • Gewinnausschüttung: CHF 7.0 Mio. (+2.9%)
  • Tier-1-Ratio: 17.3% (Vorjahr: 17.0%)


Das wirtschaftliche Umfeld im Geschäftsjahr 2018 war geprägt von weiterhin tiefen Zinsen, volatilen Aktienmärkten sowie einer abrupten Abschwächung der Konjunktur in der Schweiz im 3. Quartal 2018. Obwohl sich das Resultat robust zeigt, ist die Rentabilität der UKB in einer mehrjährigen Betrachtung unter Druck. Der Geschäftserfolg zeigt über die letzten Jahre eine sinkende Tendenz in einem fordernden Zinsumfeld. «Entsprechend wichtig ist für uns, die Abhängigkeit vom Zinsgeschäft, das rund 75% unserer Erträge ausmacht, zu reduzieren», so Christoph Bugnon, Vorsitzender Geschäftsleitung.

Langfristige Ausrichtung im Fokus
Die im letzten Jahr begonnene Umsetzung der Strategie 2021 als Antwort auf diese branchenspezifischen Entwicklungen sowie die Digitalisierung und das damit einhergehende veränderte Kundenverhalten haben teilweise zu Reaktionen vor allem in Bezug auf die Filialstrategie im Umfeld der UKB geführt. Bankrat und Geschäftsleitung zeigen Verständnis hierfür, sehen mit langfristiger Optik aber einen klaren Bedarf, die Kosten- und Ertragsstrukturen der UKB fit zu machen und teilweise neu auszurichten. Die UKB ist gemäss Eigentümerstrategie dazu verpflichtet, eine angemessene Eigenkapitalrendite zu erwirtschaften, die einer marktgerechten, branchenüblichen und den Risiken der Bank entsprechenden Verzinsung genügt. Um die in der Strategie 2021 definierte Zielrendite von 6.5 Prozent zu erreichen, sind herausfordernde Kostensenkungen und Ertragsverbesserungen notwendig. «Wollen wir unseren Job verantwortungsvoll wahrnehmen, müssen wir diese Tendenz ernst nehmen und vorausschauend die Weichen für eine nachhaltig wirtschaftende Bank stellen, die weiterhin Rückgrat und Motor der Urner Wirtschaft sein soll. Dies bringt neue Möglichkeiten und Wachstumschancen, aber auch kurzfristige Einschränkungen mit sich», so Bankratspräsident Heini Sommer zur Umsetzung der Strategie 2021. Die Verantwortlichen der UKB sind in Kontakt mit Regierung und Gemeinden. Materiell wird sich der Regierungsrat zu den kleinen Anfragen im Februar äussern. Dem will man nicht weiter vorgreifen.

Höhere Gewinnausschüttung trotz Gewinnrückgang
Der Jahresgewinn reduzierte sich im Vorjahresvergleich um CHF -0.4 Mio. auf CHF 16.4 Mio. (Vorjahr: CHF 16.8 Mio.). Die Reduktion ist netto primär auf ein höheres Betriebsergebnis von CHF +0.6 Mio., einen höheren ausserordentlichen Ertrag von CHF +0.4 Mio. und einen höheren Geschäftsaufwand von CHF +1.5 Mio. zurückzuführen. Der ausserordentliche Ertrag von CHF 2.4 Mio. resultiert grösstenteils aus der letzten Tranche eines früheren Beteiligungsverkaufs.
Die Gewinnausschüttung wird gegenüber dem Vorjahr um CHF 0.2 Mio. auf CHF 7.0 Mio. erhöht. Damit streben Bankrat und Bankleitung an, die in der Eigentümerstrategie festgelegten Zielgrössen für die Ausschüttung an den Kanton weiter zu erfüllen.

Eigenkapital: Solide Eigenkapitalausstattung
Die UKB verfügt per 31.12.2018 über eigene Mittel nach Gewinnverteilung von CHF 293.0 Mio. (Vorjahr: CHF 283.6 Mio.). Die Tier-1-Ratio liegt im Berichtsjahr bei 17.3% (Vorjahr: 17.0%) und übertrifft die Mindestanforderungen der eidgenössischen Finanzmarktaufsicht FINMA (12.1%) deutlich.

Netto-Erfolg Zinsengeschäft: Erneuter Anstieg
Der Brutto-Erfolg aus dem Zinsengeschäft, dem wichtigsten Ertragspfeiler der Bank, erhöhte sich im Berichtsjahr um +2.2% auf CHF 34.8 Mio. (Vorjahr: CHF 34.1 Mio.). Der Anstieg resultiert vor allem aus dem Wachstum bei den Kundenausleihungen und rückläufigen Refinanzierungskosten. Die Bank bildete im Berichtsjahr ausfallrisikobedingte Wertberichtigungen im Zinsengeschäft von CHF 0.3 Mio. (Vorjahr: CHF 0.5 Mio.). Gegenüber dem Vorjahr entspricht dies einer Reduktion von CHF -0.2 Mio. (-33.9%). Der Netto-Erfolg aus dem Zinsengeschäft verbesserte sich um CHF +0.9 Mio. oder +2.8% auf CHF 34.5 Mio. (Vorjahr: CHF 33.6 Mio.). Die Bank verfügt über ein qualitativ gutes Kreditportfolio und konnte die Risiken auch im Berichtsjahr weiter reduzieren.

Kundenausleihungen: Verlangsamtes Wachstum
Das Wachstum der Kundenausleihungen verlangsamte sich im Berichtsjahr auf CHF +82.5 Mio. (Vorjahr: CHF +128.4 Mio.). Der Nettoneugeldzufluss betrug CHF +100.0 Mio. (Vorjahr: CHF +84 Mio.). Die Bilanzsumme erhöhte sich um CHF +136.4 Mio. (+4.3%) auf über CHF 3.3 Mia.

Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft: Modernisierung der Anlagelösungen
Der Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft verbesserte sich leicht um CHF +0.1 Mio. (+1.6%) auf CHF 8.5 Mio. Die Nettoveränderung von CHF +0.1 Mio. resultiert aus einem starken Anstieg der Kommissionserträge im Wertschriften- und Anlagegeschäft (CHF +0.7 Mio.), tieferen Erträgen aus den übrigen Dienstleistungen (CHF -0.1 Mio.) und höheren Kommissionsaufwendungen (CHF +0.5 Mio.). Im Berichtsjahr investierte die Bank in die Entwicklung neuer Anlagemodelle und führte diese im Verlaufe des Jahres ein. Sie erreichte damit einen wichtigen Meilenstein in der Modernisierung der Anlagelösungen: Verzicht auf Vereinnahmung oder Weitergabe von Retrozessionen einerseits sowie das Erfüllen der gestiegenen Anforderungen des Regulators andererseits. 

Handelsgeschäft: Reduzierter Erfolg
Der Erfolg aus dem Handelsgeschäft reduzierte sich aufgrund des schwächeren Euros und aufgrund des tieferen Transaktionsvolumens um CHF -0.5 Mio. (-26.9%) auf CHF 1.4 Mio.

Übriger ordentlicher Erfolg: Leichter Anstieg um CHF +0.1 Mio.
Der übrige ordentliche Erfolg, der u.a. Beteiligungs- und Liegenschaftserträge sowie Wertanpassungen auf Finanzanlagen beinhaltet, erhöhte sich leicht um CHF +0.1 Mio. (+8.6%) auf CHF 1.0 Mio.

Geschäftsaufwand: Tieferer Personalaufwand und höherer Sachaufwand
Insgesamt stieg der Geschäftsaufwand um CHF +1.5 Mio. (+6.0%) auf CHF 26.0 Mio. Der Sachaufwand erhöhte sich um CHF +1.7 Mio. (+21.1%) hauptsächlich in Folge von höheren Aufwendungen für die Strategieumsetzung während, der Personalaufwand um CHF -0.3 Mio. (-1.7%) leicht unter dem Vorjahr lag. Die Abgeltung der Staatsgarantie beträgt analog dem Vorjahr CHF 0.7 Mio. Die UKB investierte fokussiert in die Weiterentwicklung von Kundenlösungen und führte mit der App TWINT ein neues Zahlungsmittel ein. Zudem implementierte die Bank laufend Neuerungen wie beispielsweise die e-Bill-Funktion für einfaches Zahlen im e-Banking. Für die Mitarbeitenden wurde ein neues Social Media-Tool eingeführt, das die interne Kommunikation schneller und flexibler macht. «Die UKB hat klare Fortschritte gemacht, ihre Prozesse zu verbessern und diese somit für die Kunden schneller oder qualitativ besser zu machen» so Christoph Bugnon zur operativen Entwicklung.

Abschreibungen: Auf Vorjahresniveau
Die Abschreibungen auf den Sachanlagen erreichten mit CHF 4.6 Mio. Vorjahresniveau.

Geschäftserfolg: Unter Vorjahr
Der Geschäftserfolg 2018 von CHF 14.5 Mio. liegt CHF -0.8 Mio. (-5.0%) unter dem Vorjahreswert von CHF 15.2 Mio.

Ausblick 2019: Ein Jahr im Aufbruch mit stabilen Erwartungen auf tieferem Niveau
Die Schweizer Konjunktur wird 2019 in deutlich geringerem Tempo wachsen. Verantwortlich dafür sind die schwächere Weltkonjunktur und die geringere Zunahme von Investitionen. Nach einer starken Expansion im Jahr 2017 und einer Verflachung im Jahr 2018 dürfte sich die globale wie auch inländische Konjunktur im kommenden Jahr weiter abkühlen. Entsprechend rechnet auch die UKB mit einem tieferen Wachstum im nächsten Jahr. Die UKB wird 2019 weiter in den Umbau zur Vertriebsbank investieren. Nebst Neuerungen in der bedürfnisorientierten Kundenbetreuung und einer marktorientierten Umsetzung der Distributionsstrategie werden schwergewichtig die Geschäftstätigkeiten im Nicht-Zinsdifferenzgeschäft vorangebracht. Ein weiterer Schwerpunkt wird die Investition in die Digitalisierung sein, die konsequent weiter umgesetzt wird.

Sascha Hostettler neuer Leiter Beratung & Verkauf
Der Bankrat der UKB hat Sascha Hostettler als neuen Leiter Beratung & Verkauf gewählt. Er tritt seine Stelle spätestens am1. Juni 2019 an und nimmt gleichzeitig Einsitz in die Geschäftsleitung. Der 43-jährige Sascha Hostettler ist seit 2013 Mitglied der Geschäftsleitung der Hypothekarbank Lenzburg AG, zuletzt als Bereichsleiter Anlage- und Unternehmenskunden. Davor war er während 13 Jahren bei Rahn & Bodmer Co. in Zürich in verschiedenen Funktionen tätig. Von 1996 bis 2000 sammelte er erste Erfahrungen bei der Zuger Kantonalbank in Zug im Börsenhandel. Seinen Werdegang komplettierte er mit diversen Weiterbildungen, unter anderem mit dem Masterstudium in Corporate Finance, zum zertifizierten Treasurer (SCT) und Projektmanager (IPMA) sowie Bankfachmann mit eidg. Fachausweis. Mit der Wahl von Sascha Hostettler ist die Geschäftsleitung wieder komplett.

Der Anerkennungspreis der Urner Kantonalbank 2019 geht an PluSport Uri
Schon 1966 gab es in Altdorf und Umgebung eine Behindertensportgruppe. Sie stiess auf zunehmendes Interesse, während gleichzeitig die Anforderungen an die Leitungs- und Betreuungspersonen stieg. In den 1990er-Jahren schloss sich der Urner Verein deshalb dem Dachverband PluSport Behindertensport Schweiz an. Für das langjährige Engagement erhält PluSport Uri nun den Anerkennungspreis 2019. Dieser ist mit 20'000 Franken dotiert und wird jedes Jahr an eine gemeinnützige Urner Institution verliehen. Das Sportangebot des Vereins hat zum Ziel, die Qualität der Sportstunden für Menschen mit einer Beeinträchtigung zu verbessern. Die langjährigen Leistungen von PluSport Behindertensport Uri werden am 26. Februar mit der Übergabe des Anerkennungspreises geehrt und gefeiert.

Medienmitteilung
Das Wichtigste in Kürze
Bilanz und Erfolgsrechnung
Foto Sascha Hostettler

Medienkontakt
Christoph Bugnon, Vorsitzender der Geschäftsleitung, Urner Kantonalbank
+41 41 875 62 63,  christoph.bugnon@ukb.ch

Abschluss 2017